‘IPAF’ International Public Art Festival Cape Town 2022

https://ipafest.co.za

Heute will Mike, unser Hauptlehrer, am Nachmittag mit uns den ‹International Public Art Festival 2022›, kurz ‹IPAF’, besuchen. Dieses Festival findet jedes Jahr in Cape Town statt. Mir war es bisher kein Begriff, obwohl Mike die internationale Bedeutung betonte. Er hat dafür speziell einen sachverständigen Führer angefragt, der uns an Orte führen kann, an die man sonst nicht hinkommt. Das IPAF ist ein Streetfestival und international eines der bedeutendsten Grafitti-Events, meinte Mike.

Nach der Mittagspause gings zu Fuss und zusammen in den ‹District Six›. Zusammen, weil der Weg über den Hauptbahnhof führte. Ein Ort, an den man nicht alleine und mit der falschen Hautfarbe gehen sollte. Themba erwartete uns mitten im ‹District Six› – auf einem Parkplatz. Er stellte sich vor und wir erfuhren, dass er diesen Teil der Stadt ausgewählt hat, weil er hier aufgewachsen war und seine Familie in der Zeit der Apartheid von hier vertrieben wurden.

Die Teilnehmer:innen des Festivals stammen mehrheitlich aus Südafrika oder andern Ländern Afrikas und so sind viele visualisierte Themen auch geprägt von der Geschichte und Symbolik dieses Teils der Welt.

Der Rundgang führte grossteils durch die Strassen und Hinterhöfe im ‹District Six›. Ein Highlight war eine verfallene Industrieanlage, die bald abgerissen wird, um einem luxuriösen Appartementhaus zu weichen.

Insgesamt waren die Arbeiten von sehr unterschiedlicher Qualität. Von grossflächigen Arbeiten, die ganze Hauswände belegen bis zu Flächen, an denen sich Arbeit an Arbeit reihte. Die grossen Wandbilder waren alle noch am Entstehen. Es war spannend zu sehen, wie die Teams mit Hebebühnen an der Arbeit waren. Besonders interessierte mich, wie die Entwürfe von Klein in die Endgrösse einer Hauswand transformiert werden. Projektionen standen auf jeden Fall, auch wegen der Helligkeit, nicht zur Verfügung. Alles wurde von Hand an die Wände übertragen. Am kommenden Wochenende werden die Arbeiten abgeschlossen sein und ich werde mir nochmals Zeit nehmen und die fertigen Werke besuchen.

Die Bildserie zeigt teilweise den Start der Arbeit beim ersten Besuch am Mittwoch und dann den Arbeitsstand, den ich am Samstag angetroffen habe.

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Imizamo Yethu

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