Die ‹Waterfront›
Der Spaziergang, den Carin mir in Worten erklärte und ich mir zu merken versuchte, führte durch einen Park geradeaus zur Küste. Im Park war einiges los. Es war eine Kombination von Sportanlage und Erholungspark. Unter den Bäumen haben sich Familien mit Grill und allerhand anderem Material zur Essenszubereitung ‹installiert›. Wenn ich ‹Familien› schreibe, spreche ich von Gruppen mit dreissig oder mehr Menschen. Es wurde getanzt und gelacht, gegessen und laut diskutiert. Es war alles sehr farbig und die Mneschen waren ausschliesslich dunkelhäutig. Ein buntes Treiben, wie ich es so noch nie erlebt habe.
Der Weg führte mich nach kurzer Zeit an eine offene Küste mit schön angelegten Wegen. Ein idealer Ort um morgen joggen zu gehen. Der Weg führte mich weiter an einen naturbelassene Küstenbereich gesäumt von modernen luxuriös wirkenden Appartementhäusern. Alle mit hohen Mauern mit Stacheldraht oder Glasscherben umzäunt. Die schweren Metalltore waren von Sicherheitspersonen bewacht. Die Häuser wurden dichter und die Strassen wieder von Autos befahren. Ich näherte mich dem, was Carin als ‹the Waterfront› bezeichnete. Dies ist vermutlich der Ort, den viele Touristen als Einzigen in Erinnerung haben. Ein Ort nur für Touristen. Ein Shoppingparadies, wie es überall auf der Welt stehen könnte. Nur waren wir hier in Südafrika. Scheinbar wurde dieser ehemalige Hafenbereich nach dem Vorbild von San Francisco erbaut und wird nun auf allen Broschüren über Cape Town zur Schau gestellt. Um das Bild von San Francsico zu komplettieren fehlten auch die plantschenden Seehunde im Hafenbecken nicht.